Debattenbeitrag: Antisemitismus in muslimischen bzw. islamistischen Milieus – Akteure, Konzepte und Herausforderungen

Von Engin Karahan

Einleitung

Gibt es das Phänomen des „muslimischen Antisemitismus1“? Die Meinungen dazu sind im öffentlichen Diskurs polarisiert und oft unversöhnlich. Bei der Betrachtung der Fragestellung wird oft jeweils eine verengte Perspektive2 eingenommen: Nur an aktuellen Ereignissen orientiert, den Islam und Muslime jeweils positiv oder negativ essenzialisierend, im Rahmen jeweils eines Opfer- oder Täterdiskurses. Dieser Beitrag versucht eine andere Herangehensweise. Die Thematik soll hier aus einer explizit inner-muslimischen Perspektive betrachtet werden. Aufgrund eigener Erfahrungen und Beobachtungen gehe ich davon aus, dass es so etwas wie einen muslimischen Antisemitismus gibt. Es ist ein Blick auf dieses Phänomen im eigenen sozialen und kulturellen Kontext, ein Versuch der Selbstreflexion, um dieses Phänomen zu verstehen, ohne die Notwendigkeit zu verspüren, es vor der Mehrheitsgesellschaft verteidigen oder widerlegen zu müssen3.

Den Konflikt im Nahen Osten soll dieser Beitrag nicht erklären oder gar lösen4. Stattdessen wird sich der Beitrag eher in der Peripherie dieses Konflikts bewegen und betrachten, wie er auf den (türkisch-)muslimischen Mainstream wirkt. Mein Fokus liegt auf dem „Antisemitismus in muslimischen bzw. islamistischen Milieus“, wobei ich von einer Multikausalität ausgehe. Das Problem ist komplex und entsteht aus der Interaktion mehrerer Faktoren. Ziel ist es, Herausforderungen und Perspektiven für (muslimisch) zivilgesellschaftliche Akteure zu identifizieren.

Der 7. Oktober als Zäsur

Der 7. Oktober5 stellt in diesem Kontext eine Zäsur dar. Der Angriff der Hamas auf israelischem Territorium, genannt „Operation Al-Aksa-Flut“, hat die Lage verändert. Einige wenige Gruppen empfingen den Angriff mit offener Freude. So postete etwa die Gruppe „Palästina Spricht“ auf ihrer Facebook-Seite: „Gaza just broke out of prison“. Mitglieder der Organisation „Samidoun“6 verteilten in Berlin Süßspeisen und veröffentlichten stolz Bilder davon in den sozialen Medien.

Auffällig war das weitgehende Schweigen auf Seiten der muslimischen Verbände. Erst nach expliziten Nachfragen gab es zögerliche und zurückhaltende Erklärungen7. Dabei wurde die Hamas nicht als Terrororganisation benannt. Man sprach von einem „terroristischen Akt“, vermied jedoch, die Hamas direkt zu nennen. Diese Haltung kann teilweise auf die Verbindungen zu den Herkunftsländern zurückgeführt werden, in denen die Hamas unterschiedlich wahrgenommen wird.

Die Tatsache, dass die Hamas als offener Aggressor auftrat und Israel Opfer mit vielen zivilen Opfern war, passte nicht in das gewohnte Narrativ. Eine besondere Sensibilität für zivile Opfer, die sonst oft betont wird, kam hier nicht zum Tragen. Die großen muslimischen Verbände waren aber nicht auf den großen pro-palästinensischen Demonstrationen präsent und organisierten auch keine eigenen Veranstaltungen. Mitglieder wurden teilweise davon abgehalten, an solchen Demos teilzunehmen.

Antisemitismus in islamistischen und muslimischen Milieus

Die Forschungsergebnisse zum Thema Antisemitismus in islamistischen Milieus sind bislang unzureichend und teilweise widersprüchlich8. Dennoch lässt sich feststellen, dass Antisemitismus, Israel- oder Judenfeindlichkeit ein Identitätsmerkmal vieler islamistischer Bewegungen9 ist. Die fehlende Positionierung des muslimischen Mainstreams verstärkt die Sichtbarkeit und Wirksamkeit der islamistischen Positionen. Es kommt zu einer Vermengung von theologischen, historischen und nationalistischen Diskursen zum Thema Juden und Israel.

Die Abgrenzung zwischen Islamismus und Islam stellt eine Herausforderung10 dar. Während islamistische Bewegungen zahlenmäßig nur Bruchteile im muslimischen Milieu ausmachen, sind sie oft lautstarke Akteure mit dem Anspruch auf Gesamtvertretung. Sie islamisieren identitäre und nationalistischer Ideologien und projizieren eigene Identitätsvorstellungen auf islamische Quellen. Für muslimische Laien ist es schwierig, diese zu unterscheiden, was auch eine theologische Herausforderung für einfache muslimische Theologen darstellt.

Innermuslimische Positionen zum Antisemitismus

Innerhalb der muslimischen Gemeinschaft gibt es die prominente Position, dass es keinen historisch islamischen Antisemitismus gibt, dieser nur ein Ergebnis eines Ideologie-Imports aus dem Westen ist11. Drei Thesen werden dazu oft vertreten:

  1. These 1: Vormoderne Muslime kennen keine dem christlich-europäischen Antisemitismus vergleichbare Form der Judenfeindschaft.
  2. These 2: Gegenwärtiger Antisemitismus unter Muslimen ist vor allem ein israelbezogener Antisemitismus, der auf den Nahostkonflikt zurückgeht und daher politische Wurzeln hat.
  3. These 3: Antijüdische Narrative im Koran und in den Hadithen des Propheten sind nie als pauschale Verurteilungen der Juden als Juden gelesen worden, sondern als kontextbezogene Kritik der Juden im frühislamischen Kontext.

Diese Thesen stellen eine verbreitete Sichtweise dar, doch sollte kritisch hinterfragt werden, ob sie der Komplexität der Thematik gerecht werden.

Der These 1 kann man in Teilen zustimmen. Zwar waren Juden im Osmanischen Reich und anderen muslimisch geprägten Ländern Bürger zweiter Klasse, doch teilten sie dieses Schicksal mit anderen Buchreligionen12. Dennoch ist auch die Geschichte muslimischer Gesellschaften nicht frei von Pogromen gegenüber jüdischen Gemeinden, selbst in der als besonders tolerant gepriesenen andalusischen Zeit. Es fehlte zwar die Systematik der europäischen Form des Antisemitismus, gerade auch wegen der fehlenden Rückgriffsmöglichkeit auf den christlich-religiös geprägten Vorwurf des „Gottesmordes“, dennoch werden auch aus muslimischen Regionen Pogrome an der jüdischen Bevölkerung historisch überliefert.

Im Vergleich zu These 1 lassen sich Thesen 2 und 3 noch weniger aufrecht erhalten. Vielmehr leben beide Thesen von einer imaginierten romantischen Wahrnehmung der Entwicklungen in der islamischen Welt bis kurz vor Beginn der Moderne. Einer näheren Betrachtung halten beide Thesen weitgehend nicht Stand.

Politischer Antisemitismus nach der Gründung Israels

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts kam es zur Übernahme europäischer antisemitischer Diskurse im Osmanischen Reich. Ein Beispiel ist das Pamphlet Millet-i Israiliye („Die jüdische Nation“) von Ebüzziya Tevfik13 aus dem Jahr 188814, in dem Juden als abstoßendes und minderwertiges Volk beschrieben werden. Die Jungtürkische Revolution 1908, an der auch einige jüdische Untertanen des osmanischen Reichs beteiligt waren, steigerte die Sichtbarkeit der wenigen jüdischen Akteure in der Öffentlichkeit. Tevfik deutete dies als Verschwörung von Juden und Freimaurern, wobei sich bei ihm bereits Antizionismus und Antisemitismus vermengten. Von den Verteidigern der „Import aus dem Westen“-These wird selten aufgegriffen, warum es gerade das Konzept des Antisemitismus trotz der eher antiwestlichen Einstellung von konservativen und religiösen Akteuren schaffte, als eigenes Konzept übernommen zu werden. Dies war anderen Konzepten wie dem Feminismus oder der Menschenrechts-Idee in dieser Form nicht vergönnt.

Möglicherweise war diese Inkulturation des Antisemitismus auch deswegen möglich, da eine eigene Form des Antisemitismus bereits im osmanischen Diskurs angelegt war, nämlich der Widerstand gegen die Dönme15, die vermeintlich „heimlichen Herrscher der Türkei“. Die Figur des Dönme, des getarnten Juden, diente als Grundlage für Verschwörungstheorien bereits bei Ebüzziya Tevfik, sollte sich aber in modernen Zeiten noch viel weiter ausdifferenzieren. Necip Fazıl Kısakürek16, ein einflussreicher nationalistisch-islamistischer Denker, forderte in seinen Werken die Vertreibung und Vernichtung der Dönme und der Juden. Seine Schriften17 haben bis heute eine Wirkmächtigkeit in nationalistisch-islamistischen Kreisen, auch in Deutschland. Zudem finden wir bei Kisakürek eine besonders intensive Vermengung von religiösen Narrativen mit antisemitischen Thesen.

Diese religiös begründeten antisemitischen Narrative werden aktuell auch über transnationale Strukturen und Kanäle importiert. Die türkische Fernsehserie Payitaht Abdülhamid beispielsweise verortet aktuelle Konflikte in historischen Kontexten. Sultan Abdülhamid wird als Bollwerk gegen Freimaurer, Juden, Armenier und Jungtürken dargestellt. Der Handlungsstrang der „jüdischen Weltverschwörung“ mit Theodor Herzl als Gegenspieler reproduziert antisemitische Stereotype und schafft einen fruchtbaren Boden für antisemitische Einstellungen.

Juden in der islamischen Tradition

Juden gelten im Islam als Angehörige einer Buchreligion – sie sind die „zugehörigen Anderen“18. Der Prophet erhoffte sich bei seinem Auszug nach Medina auch eine Allianz mit den dortigen jüdischen Stämmen und ging solch eine auch mit ihnen ein. In der Frühzeit der Offenbarung war die Gebetsrichtung der Muslime eine Zeit lang Jerusalem. Es gab Allianzen, aber auch Konflikte mit jüdischen Stämmen in Medina, die in ihrer vollständigen Vertreibung aus Medina. Im Koran wird in vielen Versen von Juden als vorangegangene Gläubige im Glauben an den einen Gott gesprochen, die in einer gemeinsamen Überlieferungstradition stehen. Aber in anderen Überlieferungstexten finden sich auch judenfeindliche Aussagen, wie die sogenannte Al-Ghargad-Überlieferung19.

Die Wahrnehmung der koranischen Verse zu Juden und Judentum hat sich in unterschiedlichen Kontexten verändert. Ursprünglich wurden diese Verse oft als kontextbezogene Kritik der Juden vor Ort oder als Warnung an die Gemeinschaft des Propheten – als aktuelle Offenbarungsempfänger nicht die selben Fehler wie die früheren Offenbarungsempfänger zu begehen – verstanden, nicht als pauschale Verurteilung und essentielle Beschreibung von Juden und Judentum. Sie dienten der Behandlung der Haltung der muslimischen Gemeinde zu Gott und seinem Propheten anhand der historisierten Haltung der Juden zum Schöpfer und ihren Propheten.

Es gibt keine Verortung des modernen Antisemitismus in diesen historischen Quellen des Islam. Vormoderne islamische Gesellschaften kannten den modernen Antisemitismus nicht. Allerdings kommt es heute zu einer Rückprojektion heutiger politischer Diskurse auf diesen Offenbarungskontext. Mit vermeintlich traditionellen aber durch und durch modernen Lesarten werden die Aussagen im Koran und in den Hadithen vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen interpretiert. Koranische und prophetische Kritik wird als nachträgliche Legitimierung der eigenen ideologischen Positionen genutzt. Theologen, die auf eine literalistische, nicht-historisierende Lesart geschult sind, stehen diesen „religiösen Argumenten“ oft ohnmächtig gegenüber.

Es mag tatsächlich einen Import des „westlichen Antisemitismus“ in die islamische Welt gegeben haben. Dieser traf dort aber auf einen bereits vorhandenen Antisemitismus. Zusätzlich wurde er durch eine ideologisch-islamistische Lesart der Koran und der Propheten-Überlieferungen religiös unterfüttert und damit islamisiert. Aus dem Import hat sich damit ein eigener, muslimischer Antisemitismus entwickelt, der auch unabhängig vom westlichen Antisemitismus seine Daseinsberechtigung – insbesondere in islamistischen Bewegungen – erlangt hat. Von dort strahlt dieser Antisemitismus insbesondere in Zeiten des bewaffneten heißen Konflikts im Kontext Israel und palästinensisch-extremistischer Gruppen auch in den muslimischen Mainstream hinein.

Narrative der Ferne – deutsche Narrative?

Die zuvor beschriebenen antisemitischen Narrative sind längst nicht mehr auf die Herkunftskontexte der hiesigen Muslime beschränkt, sondern haben Eingang in die deutschsprachigen muslimischen Milieus gefunden. Ein zentrales Problem ist das der gehäuften „Einzelfälle“. Obwohl die muslimische Verbandslandschaft pluralistisch ist und keine allgemeine antisemitische Haltung vorherrscht, gibt es immer wieder Beispiele für antisemitische Äußerungen und Einstellungen.

So wurden beispielsweise türkisch-antisemitische Narrative auf Webseiten und Social-Media-Kanälen von Moscheegemeinden reproduziert (Melsungen 2015, Göttingen 2015–2021, Nürnberg 2021 u.a.). Der Umgang damit beschränkt sich oft auf das Löschen der Inhalte oder den Rücktritt der Verantwortlichen vor Ort, ohne dass eine tiefgreifende verbandsinterne Auseinandersetzung stattfindet.

Problematisch sind auch die „geistigen Führer“ mancher muslimischer Verbände, deren Werke unreflektiert übernommen werden. Necip Fazıl Kısaküreks Biografie wird im IGMG-Verlag Plural Publications veröffentlicht, ohne sich mit seinen antisemitischen Positionen auseinanderzusetzen. Auch die Person Necmettin Erbakan und seine antisemitischen Äußerungen werden in der IGMG nicht ausreichend kritisch reflektiert. Diese Personen fungieren als „Übersetzer“ der „fernen“ Narrative in den deutschen Kontext. Von der DITIB hat man bis heute vergeblich auf eine Erklärung zu den antisemitischen Ausfällen des Dienstherren ihrer Imame, dem Präsidenten der türkischen Religionsbehörde (DIYANET) gewartet20.

Rolle der sozialen Medien

Soziale Medien spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung antisemitischer Inhalte. Organisationen und Rekrutierung erfolgen oft über Internet-Prediger und Plattformen, die der Hizb ut-Tahrir (HT)21 nahestehen. Trotz des Betätigungsverbots von 2003 für die Hizb ut-Tahrir in Deutschland sind ihre Ableger wie „Generation Islam“ (ca. 74.000 Follower auf Instagram) und „Realität Islam“ (ca. 33.000 Follower auf Instagram) sehr aktiv. Die beiden größten muslimischen Verbände DITIB und IGMG haben jedoch auf Instagram zusammen nicht einmal so viele Follower wie der kleinste HT-Kanal.

Die HT-Plattformen verbreiten Inhalte, die die Anerkennung Israels verweigern und die politische Auslöschung des Staates propagieren. Antisemitismus wird dabei oft als Antizionismus getarnt. Nach dem 7. Oktober nutzten sie die Auseinandersetzung zwischen Hamas und Israel als Rekrutierungs- und Ideologisierungsmittel im Netz. Sie liefern Argumente und Thesen als Gegennarrative zur öffentlichen Diskussion und eröffnen mit eigenen Demo-Organisationen einen Wirksamkeitsraum für junge Muslime, die sich von ihren Verbänden im Stich gelassen fühlen.

Herausforderungen und Perspektiven

Angesichts dieser Entwicklungen stehen wir vor großen Herausforderungen. Zunächst ist die Anerkennung des Problems essenziell. Muslime sind nicht per se antisemitisch, doch es gibt muslimisch-stämmige Menschen, die antisemitische Einstellungen haben. Dieses Faktum muss anerkannt werden. Es bedarf einer Auseinandersetzung innerhalb der Community bezüglich des Umgangs mit antisemitischen Narrativen und Positionen, insbesondere wenn sie im religiös-nationalistischen Gewand aus den Herkunftsländern der Eltern in unsere Gesellschaft einfließen.

Dieser Antisemitismus wird von islamistischen Akteuren auch religiös begründet. Es braucht daher eine selbstkritische theologische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen. Muslimische Verbände müssen ihrem Vertretungsanspruch gerecht werden und können sich nicht in Krisenzeiten aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Ein Rückzug überlässt das Feld den Scharfmachern.

Es ist notwendig, sich mit antisemitischen Positionen und Akteuren in den eigenen Reihen auseinanderzusetzen. Die unterschiedlichen Herleitungen von und Zugänge zu Antisemitismus müssen Eingang in die politische Bildungsarbeit finden. Nur so können langfristig Veränderungen bewirkt werden.

Fazit

Der Antisemitismus in muslimischen bzw. islamistischen Milieus ist ein komplexes und vielschichtiges Phänomen. Er ist nicht allein auf importierte Diskurse zurückzuführen, sondern entsteht aus einer Mischung historischer, theologischer und politischer Faktoren. Es liegt eine große Verantwortung bei der muslimischen Zivilgesellschaft, sich diesem Problem zu stellen. Durch offene Auseinandersetzung, Bildung und kritische Reflexion können Wege gefunden werden, diesem Phänomen entgegenzutreten. Ein Schweigen der muslimischen Verbände und des muslimischen Mainstreams in Deutschland nutzt am Ende nur den antisemitischen Scharfmachern und erhöht deren Sichtbarkeit und Wirkmächtigkeit.

Fußnoten

  1. Auf die Debatten zu Antisemitismus-Definitionen wird in diesem Beitrag nicht weiter eingegangen. Einen Einblick auf den Diskurs findet man in Ullrich, Peter, Sina Arnold, Anna Danilina, Klaus Holz, Uffa Jensen, Ingolf Seidel, und Jan Weyand, Hrsg. 2024. Was ist Antisemitismus? Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart. Göttingen: Wallstein Verlag. 
  2. Eine Betrachtung von „muslimischem Antisemitismus“ aus sehr unterschiedlichen Perspektiven können Sie in folgenden Arbeiten finden (Aufzählung ohne Zustimmung, Ablehnung oder Wertung):
  3. Zu Fragen der Multiperspektivität: Bergmann, Klaus. 2016. Multiperspektivität. 3. Aufl. Wochenschau Geschichte. Schwalbach/Ts: Wochenschau Verlag. 
  4. Für einen Einstieg in den Nahostkonflikt:
    • Asseburg, Muriel. 2024. Der Nahostkonflikt. Herausgegeben von Jan Busse. 12., Überarbeitete und Aktualisierte Auflage. München: C.H. Beck Wissen.
    • Wolffsohn, Michael. 2023. Wem gehört das Heilige Land? 17. Auflage. Serie Piper. München: Piper.
  5. Zur Einordnung des 7. Oktober 2023 aus israelischer Perspektive: Dachs, Gisela, Hrsg. 2024. 7. Oktober. Erste Auflage. Jüdischer Almanach der Leo Baeck Institute. Berlin: Jüdischer Verlag. 
  6. Mittlerweile hat das Bundesinnenministerium ein Betätigungsverbot gegen das Netzwerk „Samidoun“ erlassen. (Quelle: Bundesinnenministerium, abgerufen 16.10.2024; Alternativlink
  7. Eine Übersicht der Erklärungen der muslimischen Verbände zum 7. Oktober 2023:
    • IGMG: Keine Erklärung auf der Verbands-Webseite. Vorsitzender Kemal Ergün spricht Abend des 7. Oktober auf X (früher Twitter) (Alternativlink) von „Gewalteskalationen und Spannungen zwischen Israel und Palästina“, „Nach Angriffen von Siedlern und Eingriffen israelischer Sicherheitskräfte […] hat die Hamas heute groß angelegte Aktionen durchgeführt“. Der Generalsekretär Ali Mete schafft es am nächsten Tag ebenfalls auf X eine Erklärung (Alternativlink) abzugeben, ohne auch nur Hamas zu erwähnen. Ohne auch nur den 7. Oktober zu erwähnen spricht er vom „drohenden Krieg[es] und der erneuten Gewalt in Israel und Palästina“, spricht von „Bilder und Videos von Übergriffen, Entführungen und Schändungen, die wir leider seit vielen Jahren und auch heute zu sehen bekommen“ ohne Täter und Opfer zu nennen.
    • DITIB: Auf der Verbandswebseite (Alternativlink) und dem X-Account (Alternativlink) des Bundesverbands wird lediglich die gemeinsame Erklärung des KRM vom 08.10.2023 geteilt.
    • ZMD: Der ZMD spricht am 08.10.2023 auf seiner Verbandsseite (Alternativlink) von einer „Eskalation im Nahen Osten“. „Die jüngsten Angriffe der Hamas auf Zivilisten“ werden zwar verurteilt, um nach einem Aufruf zur Beendigung der Gewalt weiter auszuführen, dass „alle Seiten jetzt die Kampfhandlungen sofort einstellen“ müssten. Eine Einordnung der Hamas als Terrororganisation bleibt aus, stattdessen wird von der „jüngste[n] Gewaltspirale im Nahen Osten“ gesprochen.
    • KRM: In seiner Erklärung (Alternativlink) vom 08.10.2023 spricht der Koordinationsrat der Muslime von einer „Eskalation am Gazastreifen zwischen Hamas und Israel“: „In Israel und Palästina kam es wieder zur Gewalteskalation. Die Hamas startete einen Angriff gegenüber Israel, bei der auf beiden Seiten mehrere hunderte Menschen ums Leben gekommen sind.“ Wenn der KRM „die Raketenabschüssse und Gewalt gegen die Zivilbevölkerung“ verurteilt, wird noch nicht einmal wirklich klar, an wen sich die Verurteilung richtet. Die Begriffe Terror und Terrororganisation werden in der gesamten PM vermieden.
  8. Überblick und Bewertung der bis zum April 2023 vorliegenden Forschungsergebnisse: Arnold, Sina. 2023. „Antisemitismus unter Menschen mit Migrationshintergrund und Muslim*innen“. Mediendienst Integration. 
  9. Grimm, Marc, und Bodo Kahmann, Hrsg. 2020. Antisemitismus im 21. Jahrhundert. Europäisch-jüdische Studien – Beiträge. Berlin: De Gruyter Oldenbourg. 
  10. Biskamp, Floris, und Stefan E. Hößl, Hrsg. 2013. Islam und Islamismus. 1. Aufl. Schriften zur politischen Bildung, Kultur und Kommunikation. Gießen: Netzwerk für Politische Bildung, Kultur und Kommunikation. 
  11. Umfangreich dargelegt in einem Beitrag von Dr. Hakki Arslan: Gibt es einen islamischen Antisemitismus? (abgerufen am 16.10.2024, Alternativlink
  12. Zum Millet-System im Osmanischen Reich: Kenanoğlu, Macit. 2018. Osmanli Millet Sistemi: Mit ve Gercek. Klasik Yayınları. 
  13. Ebüzziya Tevfik in der DIA
  14. Das Werk wurde im Jahr 2021 in einem türkischen Verlag im osmanischen Original, einer Transkription und einer Übertragung in die heutige türkische Sprache neu aufgelegt. 
  15. Zur Geschichte der „Dönme“ im osmanischen Reich: Şişman, Cengiz. 2017. The burden of silence. First issued as an Oxford University Press paperback. New York: Oxford University Press. 
  16. Einen guten Einblick in den national-konservativen Diskurs und die Rolle von Necip Fazıl Kısakürek bietet Tröndle, Dirk. 2021. Kontextualisierung des Islamischen Gedankengutes in der Türkei. Harrassowitz. 
  17. Eines der besonders antisemitischen Werke von Kısakürek „Ideolocya Örgüsü“ ist 2017 erneut aufgelegt worden. 
  18. Cohen, Mark R. 2011. Unter Kreuz und Halbmond. Herausgegeben von Christian Wiese. 2. Aufl., Unveränd. Nachdr. München: Beck. 
  19. Ein Überblick zum Hintergrund und Bedeutung der Al-Ghargad-Überlieferung
  20. Zum Verhältnis von DITIB und Diyanet: Yaşar, Aysun. 2012. Die DITIB zwischen der Türkei und Deutschland. Mitteilungen zur Sozial- und Kulturgeschichte der islamischen Welt. Bd. Bd. 32. Würzburg: Ergon Verlag. 
  21. Zur Hizb ut-Tahrir: Yakub, AbuBilaal, und Wasim A. Ismail. 2021. False Caliphate: A Critical Analysis of Hizb Ut-Tahrir’s Political and Creedal Views. Iron Heart Publishing. 
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