Was ist MuslimDebate?
MuslimDebate ist eine Forum für Austauschmöglichkeiten zwischen ganz unterschiedlichen muslimischen Akteuren, die ansonsten zu selten oder gar nicht zusammenkommen. Um die bestehenden Herausforderungen der muslimischen Community in Deutschland zu thematisieren, braucht es neuer Diskursräume, die weite Teile der Community auch mitnehmen, die Pluralität der Meinungen und Positionen sichtbar machen, um dann in einem konstruktivem Meinungsstreit unterschiedlicher Perspektiven und Argumente ein Verständnis für die andere Seite zu vermitteln, ohne dabei kontroversen Themen aus dem Weg zu gehen.
Warum braucht es MuslimDebate?
Die in den letzten Jahren polarisierte Debatte über Muslime hat dazu geführt, dass muslimische Stimmen im Diskurs nicht ihre Stimmen erheben, oder dass diese kaum gehört werden. Diese Debattenlage erschwert auch, dass muslimische TeilnehmerInnen im öffentlichen Diskurs sprachfähig werden und sich selbstbewusst und selbstreflexiv in die Debatten einbringen.
Diese diskursive Schieflage befördert unter Muslimen eine Haltung, die zwischen der Selbstzuschreibung eines Opfernarrativs und der Ablehnung Deutschlands als Heimat trotz physischer Anwesenheit in diesem Land hin- und herpendelt.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und in einem gemeinsamen Diskurs Sachthemen zu behandeln, bedarf es eines Debattenforums zum Austausch zwischen unterschiedlichen muslimischen Akteuren. Wichtig ist es in erster Linie eine neue muslimische Debattenkultur zu entwickeln, in der auch ganz unterschiedliche Muslime miteinander über Sachthemen diskutieren, und auch eine Diskussion mit kritischen Stimmen suchen.
Wie wird MuslimDebate vorgehen?
Bei MuslimDebate wird es geschützte Räume für nichtöffentliche Diskussionen, aber auch Diskussionsveranstaltungen für die allgemeine Öffentlichkeit geben.
Zunächst soll es darum gehen, dass Muslime gemeinsam in einem geschützten Raum einer nichtöffentlichen Diskussion Probleme der gemeinschaftlichen Binnensphäre überhaupt wahrnehmen und sichtbar machen, denn nur die Akzeptanz von Problemen und Herausforderungen kann zu einer Bereitschaft führen, diese auch anzugehen.
Der geschützte Raum der nichtöffentlichen Veranstaltungen bietet die Möglichkeit einer kontroversen Debatte, die die Teilnehmer aber auch davor schützt, durch einen solchen Diskurs Schuldzuweisungen oder öffentliche Stigmatisierungen zu erfahren.
Mit MuslimDebate soll eine Debattenplattform entstehen, auf der die DiskursteilnehmerInnen ihre Beiträge nicht nur im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit, sondern auch in einem geschützten Raum formulieren, und in dem Akteure aus dem breiten muslimischen Spektrum – von muslimischen Verbänden bis hin zu kleineren Initiativen, Vereinen, aber auch kritischen Einzelpersonen – vertreten sind.
Die nichtöffentlichen Veranstaltungen werden ergänzt durch eine öffentliche Veranstaltungsreihe. Auf jede nichtöffentliche Veranstaltung wird jeweils eine öffentliche Veranstaltung folgen, die inhaltlich und thematisch miteinander verknüpft sind, so dass der innermuslimische Diskurs und die Vielfalt der deutschsprachigen muslimischen Community auch einer breiteren Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden kann.
Was sind die Ziele von MuslimDebate?
Ein zentrales Ziel von MuslimDebate ist es, Muslime aus der Rolle des Objekts der Debatten in die Rolle des Debattensubjekts zu verhelfen.
Mit der Schaffung von Diskursfähigkeit soll ein Beitrag zur Sprachfähigkeit der DiskursteilnehmerInnen geleistet und die Teilnahme am gesamtgesellschaftlichen Diskurs erleichtert, eine Diskussionskultur zwischen muslimischen und nicht-muslimischen VertreterInnen aus Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft etabliert, Vernetzung und Austausch ermöglicht werden.
MuslimDebate soll das demokratische Bewusstsein stärken, die Teilhabe an demokratischen Meinungsbildungsprozessen fördern, und insbesondere junge TeilnehmerInnen zur Analyse ihrer gesellschaftlichen Situation und zur eigenständigen Vertretung ihrer Interessen befähigen.
Ziel von MuslimDebate ist nicht nur die Etablierung einer neuen Debattenkultur und die Vernetzung von unterschiedlichen Akteuren, die bisher wenig bis gar keinen Kontakt untereinander hatten, sondern auch die Erarbeitung praktischer Handlungsempfehlungen für bisher nicht überwundene Probleme und neuen Impulsen für die Gesellschaft.
Mit einer MuslimDebate-Publikationsreihe soll einerseits die Vielfalt innerhalb der muslimischen Community für die Mehrheitsgesellschaft zugänglich gemacht werden. Andererseits sollen auch Muslime durch diese Publikationen die unterschiedlichen Perspektiven, die in ihrer eigenen Community existieren, besser kennenlernen. Insbesondere bei kontroversen Themen, die innermuslimisch eher gemieden werden, soll eine Sprachfähigkeiten erreicht werden, so dass die Scheu, diese Themen auch offen und selbstbewusst zu diskutieren, gemindert wird.
